Wärmeverteilung: Hydraulischer Abgleich
Auf einen Blick
Energieeffizienz
Bundesweit
Beschreibung
Unterschiedliche Pfade im System führen zu unterschiedlichen Volumenströmen, was mit einer ungleichen Energieverteilung einhergeht. Um dann die Mindestversorgung eines jeden Verbrauchers gewährleisten zu können, muss ein Mehraufwand an Energie in das System investiert werden.
Ein hydraulischer Abgleich ist nötig bei:
Empfehlung zur Optimierung
Ein hydraulischer Abgleich kontrolliert (aktiv) den Volumenstrom in jeder Verzweigung des Systems und passt diesen an die Bedürfnisse an. Es gibt zwei Arten von hydraulischem Abgleich:
Ein klassischer statischer hydraulischer Abgleich wird in größeren Gebäuden mit Strangregulierventilen und voreinstellbaren Heizkörperventilen durchgeführt. Die Grundlage dafür sind die berechneten Volumenströme im Auslegungsfall (Volllastfall). Da aber diese Volumenströme und die daraus resultierenden Voreinstellwerte nur für den Volllastfall gelten, kann im Teillastfall nicht die gewünschte Effizienz erzielt werden. Dennoch ist diese Form des konventionellen hydraulischen Abgleichs besser als keine Optimierung. Spricht man von einem dynamischen hydraulischen Abgleich, so müssen Komponenten wie druckunabhängige Ventile, Differenzdruckregler, voreinstellbare Heizkörperventile und elektronisch geregelte Heizungspumpen mit konstanter/variabler Differenzdruckregelung eingesetzt werden. Die Grundlage sind hier ebenfalls die errechneten Volumenströme im Auslegungsfall (Volllastfall). Jedoch können mit dieser Methode die Volumenströme in den einzelnen Strängen durch die eingesetzten druckunabhängigen Ventile, Differenzdruckregler und Pumpen im Teillastfall dynamisch angepasst werden. Dies führt dazu, dass das hydraulische Netz auch im Teillastfall effizient betrieben werden kann.
Wirtschaftlichkeit | Die Kosten hängen von der Größe des Kreislaufs ab. Einzelkosten für einen Regelventil: 90 – 300 EUR |
Energieeinsparungen | Die Komponenten eines hydraulisch abgeglichenen Heizungssystems arbeiten effizienter. Damit lassen sich die Investitions- und Energiekosten senken. Das Einsparpotenzial hängt von der Art des Abgleichs (statisch oder dynamisch) und der energetischen Leistung des Gebäudes ab. In der Regel gilt: Je neuer das Gebäude, desto mehr Heizenergie lässt sich durch den hydraulischen Abgleich einsparen. |
Wirtschaftliche Einsparungen | Das optimierte System ist 15 % günstiger in den Betriebskosten. |
Durchschnittliche Amortisationszeit | 3 – 6 Jahre. Je nach System müssen einige Komponenten, wie z. B. Pumpen, ausgetauscht werden, was zu höheren Investitionskosten führt. Jedoch mit einer höheren Effizienz verringert sich die mittlere Amortisationszeit. |
Emissionen | Die CO2-Emissionen hängen direkt mit dem Energieverbrauch zusammen. |
Vorteile für die Umwelt | Vorteile für die Umwelt |
Nicht-Energievorteile (Mehrfachnutzen) | Die Arbeitsbedingungen können durch eine gleichmäßigere Verteilung der Wärme verbessert werden. |
Replizierbarkeit | Hoch |
Praxisbeispiel
Hydraulischer Abgleich bei „Innsbrucker Kommunalbetriebe“ (Österreich, 2014)
Quellenangabe
Partner

Gear@SME
Die Maßnahmenbeschreibung stammt vom Projekt GEAR@SME. Das Projekt lief von 2020 bis 2023 und wurde durch das Horizon-2020-Programm der Europäischen Union gefördert. Zu den 10 Projektpartnern gehört u.a. die Berliner Energieagentur.Website öffnen
Datum
Zuletzt geändert am 03. September 2024Verwandte Artikel
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