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Maßnahme

Klimaanlagen: Verringerung der Laufzeiten

Viele HLK-Systeme n laufen das ganze Jahr über (24/7), während die Produktionszeiten davon stark abweichen.

Auf einen Blick

Themenkategorie
Energieeffizienz
Bundesland
Bundesweit
Umsetzungszeitraum
Kurzfristig (bis 2 Monate)
Investitionsaufwand
Gering
  • Kälteanlagen
  • Heizung

Beschreibung

Beim Optimieren einer HLK-Anlage sollte man sich zuerst die Frage stellen: Wo und wann wird die Luft gebraucht? Die daraus resultierenden Einsparungen sind mitunter die simpelsten und effektivsten. 

Die Verringerung der Laufzeiten spart nicht nur Energie beim Ventilator, sondern auch bei der Aufbereitung (Kühlung, Heizung, Befeuchtung usw.) Weitere Vorteile bei der Reduktion der Laufzeiten sind:

  • Reduzierte Wartungsintervalle: Da viele Systeme nach einer bestimmten Anzahl an Betriebsstunden gewartet werden müssen, kann das Intervall verlängert werden.
  • Verringerte Anzahl der Filtertausche: Filter werden in der Regel nach einer bestimmten Druckdifferenz oder nach einer bestimmten Laufzeit gewechselt. Eine Reduktion der Laufzeit verringert sowohl den Belastungsgrad als auch die Betriebszeit des Filters.

Empfehlung zur Optimierung

Die Verringerung der Laufzeiten erfordert kaum aufwendige Planung und kann relativ leicht und schnell umgesetzt werden. Unter hinzuziehen des Personals, kann eine Bedarfsanalyse durchgeführt werden. Wenn vorhanden, können auch die Planungsdokumente überprüft werden. Es kann auch von Vorteil sein, sich mit dem Hersteller bzw. Planer des Systems in Verbindung zu setzen. Die Verringerung der Laufzeiten kann manuell von entsprechend qualifiziertem Personal durchgeführt werden. Um das volle Potenzial ausschöpfen zu können, sind automatische Abschaltsysteme zu empfehlen, welche oft durch kostengünstige Zeitschaltuhren umgesetzt werden können. Wenn bereits ein System vorhanden ist, sollten die Betriebszeiten überprüft werden. Parameter, um Potenzial der Maßnahme abschätzen zu können: 

  • Spezifische Kosten für Strom, Heizung, Kühlung und Wartung,
  • Laufzeiten des Systems, • Betriebszeiten des Unternehmens,
  • Normvolumenstrom,
  • Investitionskosten (z. B. Zeitschaltuhr).
Relevante technische ÜberlegungenDie Verringerung der Laufzeiten erfordert kaum aufwendige Planung und kann relativ leicht und schnell umgesetzt werden. Unter hinzuziehen des Personals, kann eine Bedarfsanalyse durchgeführt werden. Wenn vorhanden, können auch die Planungsdokumente überprüft werden. Es kann auch von Vorteil sein, sich mit dem Hersteller bzw. Planer des Systems in Verbindung zu setzen.
WirtschaftlichkeitEinzelkosten für Zeitschaltuhren: 150 – 200 EUR
Energieeinsparungen

Die Energieeinsparungen sind das Ergebnis von:

  • Stromverbrauch für die Versorgung der HLK-Anlage (10 – 15 %)
  • Reduzierung des Kältemittelgases für den Betrieb der Kältebatterie des Systems
Wirtschaftliche EinsparungenZwischen 15 und 30 % der Kosten für die verbrauchte Energie
Durchschnittliche Amortisationszeit< 3 Jahre
< 3 JahreDie Emissionen hängen von den Eigenschaften des Kältemittelgases ab.
Vorteile für die UmweltDer Energieverbrauch von Lüftungsanlagen setzt sich je nach Systemkonfiguration aus Strom (für Lüftung, Lufterwärmung und Befeuchtung), Gas (Lufterwärmung, Befeuchtung) oder Solarthermie (Heizung, Rekuperation/Feuchtigkeitsrückgewinnung) zusammen, die durch die Maßnahme reduziert werden können. Reduktion der CO2-Emissionen durch eine Verringerung des Strombedarfs für die Kühlung.
Nicht-Energievorteile (Mehrfachnutzen)Eine optimierte Klimaanlage spart nicht nur Kosten bei Strom und Gas, sondern sorgt auch für ein angenehmeres Raumklima für die Angestellten.
ReplizierbarkeitHoch

Praxisbeispiel

CO2-Sensor-Installation, Firma „Flughafen Wien“ (Österreich, 2012)

  • Ausgangssituation: Der Luftaustausch am Flughafen Wien wurde wie üblicherweise für die Maximalbelegung der Gebäude ausgelegt. Messungen haben jedoch ergeben, dass diese Maximalbelegung nicht ständig erreicht wird und somit in gewissen Zeiten die Lüftungsanlagen teilweise mit reduzierter Leistung laufen könnten.
  • Beschreibung der Maßnahme: Es hat sich gezeigt, dass in einigen Gebäuden die Lüftungsleistung temporär bis zu 70 % reduziert werden kann. Es wurde jeweils im Abluftstrom ein CO2-Sensor positioniert. Die Steuerung der Zu– und Abluftventilatoren wurde mit Frequenzumformern optimiert. Damit verringerte sich auch der Bedarf an der Heiz- und Kühlleistung deutlich bzw. konnten mit diesen Maßnahmen vereinzelt Ersatzinvestitionen vermieden werden.
  • Investitionskosten: rund 200 EUR
  • Amortisationszeit: etwa 4 Monate

Quellenangabe

Partner

Gear@SME

Die Maßnahmenbeschreibung stammt vom Projekt GEAR@SME. Das Projekt lief von 2020 bis 2023 und wurde durch das Horizon-2020-Programm der Europäischen Union gefördert. Zu den 10 Projektpartnern gehört u.a. die Berliner Energieagentur.
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Datum

Zuletzt geändert am 03. September 2024

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