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Maßnahme

Klimaanlagen: Austausch von Ventilatoren

In vielen Systemen ist der Volumenstrom größer als eigentlich benötigt.

Auf einen Blick

Themenkategorie
Energieeffizienz
Bundesland
Bundesweit
Umsetzungszeitraum
Mittelfristig (2 bis 6 Monate)
Investitionsaufwand
Mittel
  • Kälteanlagen
  • Heizung

Beschreibung

Als Volumenstrom wird das Volumen bezeichnet, welches pro Zeiteinheit durch das HLK-System transportiert wird. In vielen Systemen ist der Volumenstrom allerdings größer als eigentlich benötigt. Dies ist in den meisten Fällen auf eine Sicherheitsreserve von 5 bis 15 % zurückzuführen. Diese wird eingeführt, um allen Verbrauchern den benötigten Volumenstrom garantieren zu können, (maximale Werte, Feuchtigkeitsbeladung, Austauschrate usw.). Mit dem höheren Volumenstrom geht jedoch auch ein höherer Energieverbrauch einher. In manchen Fällen reicht eine Optimierung der Komponenten nicht aus. Diese müssen dann gegen neue, effizientere ausgetauscht werden. Die folgenden Komponenten können getauscht werden: Ventilator, Antrieb, Motor.

Empfehlung zur Optimierung

Wenn ein Ventilator außerhalb des Betriebspunktes arbeitet, fällt seine Effizienz schnell ab. Dies tritt häufig in Verbindung mit einer fehlerhaften Bewertung der Druckverluste im Netzwerk oder kürzlichen Änderungen am System auf. Ein neues Ventilatordesign für den tatsächlichen Betriebspunkt bringt oft große Einsparungen. Um den Betriebspunkt zu ermitteln, werden üblicherweise Druck und Volumenstrom gemessen. Mit dieser Information kann über das Datenblatt des Ventilators der Betriebspunkt ermittelt werden. Wenn der tatsächliche Betriebspunkt mit dem Nennbetriebspunkt nicht übereinstimmt, müssen Maßnahmen zur Korrektur getroffen werden.

Relevante technische ÜberlegungenDie Druckreduzierung kann an jedem beliebigen Punkt der Anlage durchgeführt werden, sofern die Kriterien für einen ordnungsgemäßen Betrieb erfüllt sind.
WirtschaftlichkeitAustausch von Ventilatoren: etwa 1.500 EUR/kW
EnergieeinsparungenDie Energieeinsparung durch die Ermittlung des Betriebsbedarfs und den Einbau eines neuen, effizienteren Ventilators, der mit maximalem Wirkungsgrad arbeitet, beträgt etwa 30 %.
Wirtschaftliche Einsparungenetwa 10 – 15 %
Durchschnittliche Amortisationszeit3 bis 6 Jahre
EmissionenDiese Maßnahme ist nicht mit weiteren Emissionen verbunden.
Vorteile für die UmweltVerringerung der CO2-Emissionen durch Reduzierung des Strombedarfs.
Nicht-Energievorteile (Mehrfachnutzen)
  • Vorteile für die Umwelt
  • Wartung
ReplizierbarkeitHoch

Praxisbeispiel

Einbau eines Ansaugreglers und Austausch des Ventilators (Österreich, 2016)

  • Ausgangssituation: In folgenden Fällen wurde Optimierungspotenzial bei Ventilatoren festgestellt.
    • Erstens werden in der Phase der "Heißplastifizierung" Kunststoffteile durch Schmelzen mit anderen Teilen verbunden. Die dabei entstehende Luft wird von einem Zentrifugalventilator (Leistung: 5,5 kW) abgesaugt.
    • Zweitens war im Kesselraum aufgrund der hohen Wärmeentwicklung eine aktive Belüftung durch zwei Ventilatoren auf dem Dach (Leistung 5 kW) erforderlich.
    • Drittens war ein weiterer Ventilator auf dem Dach für die Absaugung von Papierstaub zuständig.
  • Beschreibung der Maßnahme: Es wurden mehrere Maßnahmen durchgeführt, um Energieeinsparungen zu erzielen.
    • Zunächst wurde die Absaugung der Plastifiziereinheiten angepasst, wodurch der erforderliche Luftstrom reduziert wurde.
    • Außerdem wurde im Kesselraum eine bedarfsgesteuerte Regelung installiert, wodurch die Betriebsstunden reduziert wurden.
    • Drittens wurden alle alten Ventilatoren durch neue und effizientere EC-Ventilatoren mit geringerem Stromverbrauch (0,6 kW anstatt 2 kW) ersetzt.

Dank dieser Maßnahmen konnte der Gesamtverbrauch von 98.800 kWh um 75.800 kWh gesenkt werden.

  • Investitionskosten: 17.000 EUR
  • Amortisationszeit: 3 Jahre

Quellenangabe

Partner

Gear@SME

Die Maßnahmenbeschreibung stammt vom Projekt GEAR@SME. Das Projekt lief von 2020 bis 2023 und wurde durch das Horizon-2020-Programm der Europäischen Union gefördert. Zu den 10 Projektpartnern gehört u.a. die Berliner Energieagentur.
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Datum

Zuletzt geändert am 03. September 2024

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