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Gutes Beispiel

Einsparung von Energie und Wasser

Die Fripa Papierfabrik Albert Friedrich KG aus Miltenberg legt als Unternehmen einer energieintensive Branche den Fokus auf die Einsparung und Reduzierung von Energie, aber auch Wasser.

Auf einen Blick

Themenkategorie
Ressourcen sparen
Sektor, Branche
Industrie Papierindustrie
Bundesland
Bundesweit
  • Wasser
  • Circular Economy
  • Prozesswärme

Beschreibung

  • Prozesse und das Umwelt-/Energiemanagement ganzheitlich betrachten
  • Verbräuche tracken, Kennzahlen bilden und regelmäßig bewerten
  • ergebnisoffen bleiben

Interview

WAS MACHT IHR UNTERNEHMEN UND WELCHE MASSNAHMEN IM BEREICH KLIMASCHUTZ SETZEN SIE UM

Die Papierfabrik „Fripa Papierfabrik Albert Friedrich KG“ stellt Hygienepapiere (Toilettenpapier, Küchenrollen, Taschentücher etc.) her. Durch die Kennzeichnung als energieintensive Branche liegt unser Fokus auf der Einsparung und Reduzierung von Energie, aber auch Wasser. Der Branchenstandard im Verbrauch von Abwasser bei der Papierherstellung liegt noch immer bei 3,5-20 L Wasser/kg Papier. Fripa liegt seit vielen Jahren weit unterhalb dieses Standards. Möglich ist dies unter anderem durch einen sehr effektiven Wasserkreislauf, in dem wir viel Brauchwasser an allen möglichen Stellen aufbereiten und dem Kreislauf wieder zuführen. Dies ging so weit, dass wir nach und nach den Frischwasseranteil wieder maßvoll erhöht haben, da dies für die Wasserbeschaffenheit besser ist.

Aktuell sind wir vor allem dabei, unsere nicht verkaufbaren Anfahrprodukte nach und nach in größeren Mengen in unseren Produktionskreislauf mit zurückzuführen. Dies ist bedingt durch eingesetzte Chemikalien nicht sehr einfach. Aktuell schaffen wir es, den überwiegenden Anteil dieser "Nebenprodukte" wieder in den Kreislauf zurückzuführen, d.h. es fällt dahingehend bei uns nicht mehr als Ausschuss/Abfall an. Ziel ist, noch deutlich mehr zu schaffen.

WAS SIND AKTUELLE HERAUSFORDERUNGEN?

Die aktuellen Herausforderungen sind vielschichtig. Durch den Ukraine-Krieg und die daraus resultierenden Folgen sind die Energiepreise für Strom und Erdgas enorm gestiegen, was unsere Produktion verteuert hat. Hinzu kommt, dass die Versorgungssituation nicht klar war bzw. ist. Wir müssen noch immer damit rechnen, dass wir im Extremfall weniger Gas zur Verfügung haben, was bedeuten würde, dass die Produktion eingeschränkt wird bzw. ganz ausfällt. Wir haben als Sofortmaßnahme im Frühjahr einen Heizöltank auf das Gelände gestellt, womit wir im Krisenfall einen Teil der Papiermaschinen auch mit Heizöl statt Erdgas betreiben könnten. Dies wäre teurer und ökologisch schlecht, aber immer noch besser als keine Produktion. Einen Komplettwegfall von Erdgas würde uns aber stilllegen, da wir nicht in allen Prozessen Erdgas ersetzen können. Eine Umstellung auf Wasserstoff ist für die Zukunft denkbar, allerdings noch deutlich von einer Marktreife entfernt.

Weiterhin, ebenfalls durch den Krieg, aber auch den trockenen Sommer hervorgerufen, haben wir die Herausforderung, genügend Rohstoffe für die Produktion herbeizuschaffen. Durch die (immerhin kleiner werdenden) Unsicherheiten im Umgang mit COVID hatten wir außerdem, wie wohl viele Firmen, immer wieder mehr oder weniger große Ausfall-Wellen beim Personal, was sich natürlich ebenso negativ auf die Produktionskapazitäten ausgewirkt hat.

WAS IST DER GRUND FÜR IHR ENGAGEMENT?

Die Fripa war schon je her daran interessiert, Energieverbräuche gering zu halten. Da wir als Mittelständler Produkte für u.a. große Supermarktketten herstellen und diese sich mittlerweile vielen Klima-/Umweltinitiativen angeschlossen haben (z.B. SBTI), sind wir angehalten bzw. aufgefordert, dort ebenfalls mitzuwirken bzw. uns Klimaziele zu setzen. Wir haben im Unternehmensnetzwerk Klimaschutz hilfreiche Webinare gefunden, die uns das Verständnis für diese Initiative dargelegt haben und uns dahingehend unterstützen. Ebenfalls kann auch ein Austausch mit anderen Firmen, die in einer ähnlichen Situation sind, hilfreich sein.

WELCHEN TIPP KÖNNEN SIE ANDEREN UNTERNEHMEN GEBEN?

Die Prozesse und das Umwelt-/Energiemanagement ganzheitlich zu betrachten, Verbräuche tracken, Kennzahlen bilden und regelmäßig bewerten. Nur wenn man weiß, wo man steht, kann man sich auch gezielt verbessern. Dies gilt gerade auch für Krisenzeiten wie jetzt. Dabei sollte man jedoch immer ergebnisoffen arbeiten.


Weitere Infos

Für weitere Informationen können Sie sich an die Fripa Papierfabrik wenden.

Zum Unternehmensprofil

Quellenangabe

Datum

Zuletzt geändert am 20. September 2023

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