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Siegelkompass

Faire Stone

Schwerpunkt ist die Verbesserung der Arbeitsbedingungen in Steinbrüchen und steinverarbeitenden Betrieben in Entwicklungs- und Schwellenländern.

Auf einen Blick

Themenkategorie
Lieferkette
Sektor, Branche
Bau Glas und Keramik / Sonstige Industrie
Bundesland
Bundesweit
  • Beschaffung
  • Berichtspflichten

Beschreibung

Produktlabel, alternativ auch Siegel genannt, ist ein Sammelbegriff für Produktenkennzeichnungen. Dazu gehören zum Beispiel Eigenmarken, Gütezeichen, Prüfzeichen, Regionalzeichen und Umweltzeichen. Siegel sind Zusatzhinweise, die eine bestimmte Qualität eines Produkts oder einer Dienstleistung markieren. Sie informieren über soziale und/oder ökologische Aspekte der Herstellung und ggf. auch der Nutzung und Entsorgung von Produkten. Siegel sollen Konsument:innen helfen, nachhaltige Produkte von konventionellen Produkten zu unterscheiden.

Hier stellen wir Ihnen eine Auswahl an Siegeln vor, die beim klimabewußten Einkauf von Produkten aus der Baubranche helfen können.


Faire Stone

Schwerpunkt ist die Verbesserung der Arbeitsbedingungen in Steinbrüchen und steinverarbeitenden Betrieben in Entwicklungs- und Schwellenländern. Importeure von Natursteinen erhalten das Siegel erst, nachdem die Einhaltung von Mindestkriterien in der Lieferkette durch unabhängige Auditor:innen überprüft wurde. Jährliche Audits, mit steigenden Anforderungen, bereiten die Lieferant:innen auf eine umfangreiche Prüfung der Fair Stone Standardinhalte nach einer Phase von maximal 36 Monaten vor. Die Abgabe einer Selbstverpflichtung oder Eigenbestätigung durch die Lieferant:innen ist nicht ausreichend für die Siegel-Nutzung.

Siegelgeber

Das Siegel wird vom Fair Stone e.V. vergeben. Der zugrundeliegende Standard wurde 2007 von der WiN=WiN GmbH in Zusammenarbeit mit einem deutschen Natursteinhändler, sowie Expert:innen der ISSA (International Social Security Association) und internationalen Arbeitsrechts- und Sozialexpert:innen im Rahmen eines ko-finanzierten DeveloPPP-Projekts entwickelt.

Der Fair Stone Standard enthält die vier Bereiche Safety and Health (Sicherheit und Gesundheit), Human and Labour Rights (Menschen- und Arbeitsrechte), Environment (Umwelt) sowie Management System. Er weist spezielle Kriterien für Steinbrüche, steinverarbeitende Betriebe, die Lieferkette, (Assoziierte) Partner sowie das Managementsystem aus. Umfangreiche Kriterien zur Verbesserung der Arbeitsbedingungen in steinverarbeitenden Betriebe und Steinbrüchen umfassen sowohl die acht Kernarbeitsnormen der ILO (International Labour Organization) als auch darüber hinaus gehende Bestimmungen zu Sicherheit und Gesundheit am Arbeitsplatz, nationale Gesetzgebungen für Beschäftigte sowie Umweltauflagen. Die Arbeitsschutzmaßnahmen gliedern sich in folgende Bereiche:

  1. Organisation und Management in den Fair Stone Betrieben
  2. Sicherheit und Gesundheit am Arbeitsplatz
  3. Arbeitsrechtliche Kriterien
  4. Umweltschutz

Diese genannten Kriterien beinhalten auch die international anerkannten ILO Übereinkommen (sofern diese mit Nationalgesetzen übereinstimmen):

  • Übereinkommen 29: Zwangsarbeit (1930)
  • Übereinkommen 87: Vereinigungsfreiheit und Schutz des Vereinigungsrechtes (1948)
  • Übereinkommen 98: Vereinigungsrecht und Recht zu Kollektivverhandlungen (1949)
  • Übereinkommen 100: Gleichheit des Entgelts (1951)
  • Übereinkommen 105: Abschaffung der Zwangsarbeit (1957)
  • Übereinkommen 111: Diskriminierung (Beschäftigung und Beruf) (1958)
  • Übereinkommen 138: Mindestalter (1973)
  • Übereinkommen 182: Verbot und unverzügliche Maßnahmen zur Beseitigung der schlimmsten Formen der Kinderarbeit (1999)
  • Übereinkommen 148: Arbeitsumfeld (Luftverunreinigung, Lärm und Vibrationen) (1977)
  • Übereinkommen 155: Übereinkommen über Arbeitsschutz und Arbeitsumwelt (1981)
  • Übereinkommen 170: Übereinkommen über Sicherheit bei der Verwendung chemischer Stoffe bei der Arbeit (1990)

    Disclaimer

    Die umweltrelevanten Produkteigenschaften und organisatorischen Maßnahmen sind für die Käufer:innen ohne die entsprechende Kennzeichnung nicht ersichtlich. Ob Lebensmittel ökologisch angebaut wurden, ein Gerät wenig Strom benötigt, Farben gesundheitsgefährdende Stoffe enthalten oder Holz aus nachhaltig bewirtschafteten Wäldern stammt, können Sie vor dem Kauf an bestimmten Siegeln ablesen.

    Die hier aufgeführten Siegel erfüllen mindestens folgende Bedingungen:

    • Die Anforderungen des Siegels gehen deutlich über das gesetzlich geforderte Umweltschutzniveau hinaus. Idealerweise wird bei der Beurteilung von Produkten ihr gesamter Lebensweg betrachtet.
    • Das Siegel hat klar definierte, öffentlich zugängliche Umweltkriterien und Nachweisregelungen.
    • Die Kriterienentwicklung erfolgt transparent mit hoher Expertise und die gestellten Anforderungen werden regelmäßig überarbeitet.
    • Die Einhaltung der Siegelstandards werden durch unabhängige Prüfinstitutionen kontrolliert und die Vergabe ist für alle interessierten Unternehmen zugänglich.

    Wir stellen einige Label-Arten, von Regionallabels, über Gütezeichen, bis zu Prüflabels und Clean Labels vor. Die Liste erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Die Liste dient Unternehmer:innen lediglich als Orientierung in der Organisations- und Produktzertifizierung.

    Quellenangabe

    Partner

    Datum

    Zuletzt geändert am 23. September 2024

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