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UNK-News

Was macht eine gute THG-Kompensation aus?

Unter diesem Titel fand unser achtes Webinar der Reihe #Klima.Unternehmen.Wandel statt. Antworten hierauf gab uns Dr. Oliva Henke, Vorständin der Stiftung Allianz für Entwicklung und Klima.

Immer mehr Unternehmen streben Klimaneutralität an. Im Vordergrund steht zunächst die Vermeidung bzw. Verringerung von Treibhausgasemissionen durch Klimaschutzmaßnahmen. Die Emissionen lassen sich aber nicht immer und vor allem nicht von heute auf morgen vollständig vermeiden. Um trotzdem Klimaneutralität zu erreichen, ist es notwendig, verbleibende Emissionen auszugleichen. Dafür steht das Instrument der freiwilligen Kompensation von Treibhausgasen zur Verfügung. Richtig gemacht, tragen Unternehmen über die Kompensation zum Klimaschutz bei und können zugleich einen wichtigen Beitrag für eine nachhaltige Entwicklung in Entwicklungs- und Schwellenländern leisten.

Was aber macht eine gute Kompensation von Treibhausgasemissionen aus? Wie stelle ich Wirksamkeit und Glaubwürdigkeit sicher? Welche Kriterien und Standards bewähren sich?

Die wichtigsten Aspekte hat Dr. Olivia Henke für uns zusammengefasst:

  • Wichtig ist es die Reihenfolge einzuhalten: vermeiden, reduzieren und als letzten Schritt kompensieren
  • Das Kompensationsprojekt wird zusätzlich zu bestehenden Klimaschutzmaßnahmen abgeschlossen
  • Vermeidung von Carbon Leakage
  • Überprüfung und Verifizierung durch unabhängige Gutachten
  • Transparenz herstellen: Das Projekt hat eine Registernummer und das Zertifikat wird anschließend stillgelegt, um eine Doppelnutzung zu vermeiden
  • Vermeiden von nachteiligen ökologischen und sozialen Auswirkungen bei der Durchführung des Projekts. Stichwort: Environmental & Social Safeguards (ESS)
  • Einbindung der lokalen Bevölkerung
  • Existiert ein Corresponding Adjustment (CA)? Dieses klärt, wem die Einsparung zuzurechnen ist: dem Kompensationsprojekt oder der CO2-Bilanz des Landes, indem das Projekt umgesetzt wird

Die Aufzeichnung dieses und der bisherigen Webinare können Sie in unserer Mediathek ansehen.

 

Dr. Olivia Henke ist Vorständin der Stiftung Allianz für Entwicklung und Klima. Sie verfügt über mehr als 20 Jahre Berufserfahrung in den Themenfeldern der nachhaltigen Entwicklung, u. a. als Beraterin für Nachhaltigkeitsmanagement und in der entwicklungspolitischen Bildungsarbeit. Seit 2011 arbeitete sie als Geschäftsführerin für die gemeinnützige „Klima-Kollekte – Kirchlicher Kompensationsfonds“ und baute in dieser Funktion den CO2-Kompensationsfonds auf.

Die Allianz für Entwicklung und Klima  verfolgt das Ziel, Entwicklungszusammenarbeit und internationalen Klimaschutz über das Instrument der freiwilligen Kompensation von Treibhausgasen zu verknüpfen und für die Finanzierung wichtiger Entwicklungs- und Klimaschutzprojekte in Entwicklungs- und Schwellenländern zusätzliche Mittel zu mobilisieren. Inzwischen hat die Allianz über 1.200 Unterstützer:innen aus Wirtschaft, Verwaltung und Zivilgesellschaft, die Klimaneutralität anstreben und dafür ihre Treibhausgasemissionen gleichzeitig vermeiden, reduzieren und kompensieren.