Besteht jedoch während des Betriebs an anderer Stelle ein Wärmebedarf, kann die Abwärme genutzt werden. Die zurückgewonnene Wärme kann für verschiedene Anwendungen genutzt werden, z. B. zur Warmwassererzeugung für die Lebensmittelverarbeitung, als Prozesswärme, zur Erwärmung von Brauchwasser oder zur Raumheizung.
Kälteanlagen: Wärmerückgewinnung
Empfehlung zur Optimierung
Vor der Installation einer Wärmerückgewinnungsanlage müssen alle relevanten Temperaturen erhoben werden (z. B. Eingangstemperatur des Frischwassers für Wassererwärmung, Rücklauftemperatur des Heizsystems). Die Abwärmenutzung ist besonders geeignet für Fälle, bei denen der Wärmebedarf das ganze Jahr über anfällt, etwa Prozesswärme. Ein anderes Beispiel ist die Luftentfeuchtung, wofür die Luft zuerst gekühlt und anschließend wieder aufgewärmt werden muss. Die rückgewonnene Wärme des Kältesystems (Temperatur: 40°C) reicht aus, um die entfeuchtete Luft wieder auf 20°C zu erwärmen, falls passend dimensionierte Wärmetauscher verwendet werden. Es gibt zwei Möglichkeiten zur Wärmerückgewinnung: Hochtemperatur- und Niedertemperaturrückgewinnung.
Durch das Nachrüsten einer Wärmerückgewinnungsanlage bei einer bestehenden Kälteanlage ist es möglich, bis zu 30 % der Kälteleistung als Wärme zurückzugewinnen. Bei neugebauten Anlagen kann bis zu 100 % der Abwärme zurückgewonnen werden
Relevante technische Überlegungen | Folgende Punkte weisen auf Einsparpotenzial hin: |
Wirtschaftlichkeit | Einzelkosten eines Wärmerückgewinnungssystems: etwa 500 – 1.000 EUR |
Energieeinsparungen | Bis zu 85 % der Wärmeenergie können problemlos für andere Prozesse genutzt werden. Energieverluste, wie z. B. durch das Abführen der erwärmten Luft nach außen, werden vermieden. Die Wärmerückgewinnung führt zu Energieeinsparungen. |
Wirtschaftliche Einsparungen | Wirtschaftliche Einsparungen durch die Verringerung des Strombedarfs (bis zu 85 % der Wärmeenergie). |
Durchschnittliche Amortisationszeit | 3 – 6 Jahre |
Emissionen | Diese Maßnahme führt zu keinen weiteren Emissionen. |
Vorteile für die Umwelt | Reduzierung der CO2-Emissionen |
Nicht-Energievorteile (Mehrfachnutzen) | Die erzeugte Wärme kann vermarktet werden, was zu einer erhöhten Wettbewerbsfähigkeit führt. |
Replizierbarkeit | Mittel |
Praxisbeispiel
Wärmerückgewinnung, Firma „GMS Gourmet GmbH“ (Österreich, 2017)