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Info-Beitrag

Was ist was: Green Power-Purchase-Agreement (PPA)

Green PPAs ermöglichen Unternehmen, bei der Beschaffung von Strom einen Beitrag zu Erreichung der betrieblichen Dekarbonisierungsstrategien zu leisten und sich gegen steigende Strompreise abzusichern.

Auf einen Blick

Themenkategorie
Erneuerbare Energien
Bundesland
Bundesweit

Beschreibung

Green Power Purchase Agreements (PPAs) sind Direktverräge zwischen Stromabnehmern und -erzeugern, bei denen der Abnehmer sich verpflichtet, eine bestimmte Menge an erneuerbarer Energie zu einem festgelegten Preis zu kaufen. PPAs bieten Vorteile wie Kostenersparnis, Nachhaltigkeit und Stabilität, aber auch Nachteile wie mangelnde Flexibilität und hohe Vertragskosten. PPAs eignen sich für Unternehmen, die ihre Energiekosten senken und ihre Nachhaltigkeitsziele erreichen möchten.

Was sind PPAs?

Green Power Purchase Agreements (PPAs) sind Verträge zwischen einem Stromabnehmer und einem Stromerzeuger, bei dem der Abnehmer sich verpflichtet, eine bestimmte Menge an erneuerbarer Energie zu einem festgelegten Preis zu kaufen. Im Gegenzug verpflichtet sich der Stromerzeuger, diese Menge an erneuerbarer Energie zu produzieren und an den Abnehmer zu liefern.

PPAs können zwischen Unternehmen geschlossen werden, die erneuerbare Energiequellen wie Solar- oder Windkraft nutzen möchten, aber nicht über die notwendigen Ressourcen verfügen, um diese selbst zu produzieren. Die PPAs ermöglichen es diesen Unternehmen, ihren Energiebedarf aus erneuerbaren Quellen zu decken, ohne in die Infrastruktur investieren zu müssen.

Vor- und Nachteile von PPAs

Vorteile

  • Kostenersparnis: Eine der größten Vorteile von PPAs ist die Kostenersparnis. Da erneuerbare Energien immer wettbewerbsfähiger werden, sind die Preise für Strom aus erneuerbaren Quellen oft niedriger als die Preise für Strom aus fossilen Brennstoffen. Durch den Abschluss eines PPA können Unternehmen ihre Energiekosten senken und langfristig planen.
  • Nachhaltigkeit. PPAs sind auch eine Möglichkeit für Unternehmen, ihre Nachhaltigkeitsziele zu erreichen. Viele Unternehmen haben sich das Ziel gesetzt, ihre CO2-Emissionen zu reduzieren und ihre Geschäftspraktiken nachhaltiger zu gestalten. Der Einsatz von erneuerbaren Energien durch PPAs kann dazu beitragen, diese Ziele zu erreichen.

  • Stabilität. PPAs bieten auch Stabilität in Bezug auf Energiepreise und -versorgung. Da die Preise und Liefermengen im Vertrag festgelegt sind, können Unternehmen sicher sein, dass sie eine zuverlässige Energieversorgung haben und nicht von Preisschwankungen betroffen sind.

Nachteile

  • Langfristige Bindung. Ein Nachteil von PPAs ist die langfristige Bindung an den Vertrag. Die Verträge haben oft eine Laufzeit von 10 bis 20 Jahren, was für einige Unternehmen ein Risiko darstellen kann. Wenn sich die Geschäftsbedingungen ändern oder das Unternehmen in Schwierigkeiten gerät, kann es schwierig sein, den Vertrag zu erfüllen.

  • Risiko. Ein weiteres Risiko von PPAs ist das Risiko der Nichterfüllung des Vertrags durch den Stromerzeuger. Wenn der Stromerzeuger nicht in der Lage ist, die vereinbarte Menge an erneuerbarer Energie zu produzieren, ist eine Ersatzbeschaffung erforderlich.

  • Komplexität. PPAs können auch sehr komplex sein und erfordern oft eine umfangreiche rechtliche und finanzielle Beratung. Dies kann für einige Unternehmen eine Herausforderung darstellen, insbesondere für kleinere Unternehmen oder solche mit begrenzten Ressourcen.

Für welche Stromabnehmer lohnt sich der Abschluss eines PPAs?

PPAs können für eine Vielzahl von Unternehmen von Vorteil sein, insbesondere für solche, die ihre Energiekosten senken und ihre Nachhaltigkeitsziele erreichen möchten. Aufgrund der aktuell noch hohen Startkosten insbesondere bei der vertraglichen Gestaltung lohnt sich der Abschluss von PPAs meistens nur bei einer hohen Stromabnahme. Einige Beispiele:

  • Große Unternehmen mit einem hohen Eergiebedarf
  • energieintensive Industrieunternehmen
  • Rechenzentren.
  • Einzelhandelsketten mit vielen Filialen

Wo findet man mehr Informationen zu Green PPAs in Deutschland?

Die Deutsche Energie-Agentur (dena), die Deutsche Industrie- und Handelskammer (DIHK) und die Klimaschutz-Unternehmen e.V. bieten mit der „Marktoffensive Erneuerbare Energien“ Erzeugern, potenziellen Abnehmern und weiteren Marktakteuren eine zentrale Plattform zur Stärkung neuer nachfragegetriebener Geschäftsmodelle. Ziel ist, den direkten Bezug grüner Energie zu fördern.

Die Aktivitäten der Initiative konzentrieren sich aufgrund des großen unerschlossenen Marktpotenzials zunächst auf Corporate Green PPAs. Im Verlauf der Aufbauphase der Initiative werden weitere technische Lösungen und Geschäftsmodelle im Strom- und Wärmebereich, wie grüner Wasserstoff, grüne Prozesswärme oder Eigenstromversorgung weitere Arbeitsschwerpunkte bilden.

Quellenangabe

Datum

Zuletzt geändert am 03. September 2024