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Maßnahme

Pumpen: Verringerung der Laufzeit

Es wichtig, eine Pumpe zu stoppen, wenn kein Bedarf des Benutzers besteht oder keine Mindestdurchflussmenge erforderlich ist.

Auf einen Blick

Themenkategorie
Klimaziele und -strategien
Sektor, Branche
Bau / Energie, Wasser, Abfall / Handwerk / Industrie
Bundesland
Bundesweit
Umsetzungszeitraum
Kurzfristig (bis 2 Monate)
Investitionsaufwand
Gering
  • Pumpen und Antriebe
  • Mitarbeiterbeteiligung

Beschreibung

Mit Ausnahme der Steuerelektronik, sofern vorhanden, ist der Verbrauch elektrischer Antriebe gleich Null, wenn sie ausgeschaltet sind. Daher ist es wichtig, eine Pumpe zu stoppen, wenn kein Bedarf besteht. In vielen Fällen ist jedoch zu beobachten, dass Pumpen einen kontinuierlichen Durchfluss aufrechterhalten – ohne Verbindung zum Bedarf des Benutzers. Dennoch ist manchmal eine Mindestdurchflussmenge erforderlich, um 

  • eine bestimmte Temperatur bei den Benutzern aufrechtzuerhalten, 
  • die Bildung eines biologischen Belags/Films zu vermeiden.

Die Frage ist schwieriger, wenn es darum geht, ob die Anlage mit reduzierter Geschwindigkeit betrieben oder häufig angehalten werden soll. Die Entscheidung hängt in diesen Fällen oft nicht nur mit Energieaspekten zusammen, sondern auch mit den Auswirkungen auf den Prozess oder der Wartung. (Gear@SME PUMP-01)

Empfehlung zur Optimierung

Ein allgemeiner Vergleich zwischen Start/Stopp und kontrollierter niedriger Drehzahl ist nicht sinnvoll. Aus energetischer Sicht kommt es auf den Wirkungsgrad bei voller Drehzahl gegenüber reduzierter Drehzahl an. Außerdem muss berücksichtigt werden, dass eine Pumpe eine technische Mindestdurchflussrate hat. Die Situationen müssen von Fall zu Fall betrachtet werden.

Die Ein/Aus-Regelung wird vorteilhaft eingesetzt, wenn ein Vorrat vorhanden ist (Wasserhebepumpe, Laden des Warm-/Kaltwassertanks). In diesem Fall verringert die Ein/Aus-Regelung auch die Wärme-/Kälteverluste in den Leitungen.

In jedem Fall muss der Betreiber den tatsächlichen Bedarf einer Pumpe (unter Berücksichtigung der verschiedenen Nutzer) berücksichtigen und die Durchflussrate an diesen Bedarf anpassen. Der Nutzen, einen Mindestförderstrom einzuhalten, muss hinterfragt werden. Die Verkürzung der Betriebszeiten kann in der Regel manuell durch qualifiziertes Personal des Unternehmens erfolgen. Um ein maximales Einsparpotenzial zu gewährleisten, lohnen sich automatisierte Systeme, die oft über einfache und kostengünstige Zeitsteuerungen realisiert werden können.

Bewertung von Optimierungsmaßnahmen

Relevante technische ÜberlegungenDie Verkürzung der Betriebszeit ist schwieriger, wenn Sie sich für einen Betrieb mit reduzierter Geschwindigkeit oder häufige Stopps entscheiden. In diesen Fällen hängt die Entscheidung oft nicht nur von Energieaspekten ab, sondern auch von
Wirtschaftlichkeitpro industrielle Zeitschaltuhr: ab 140 EUR.
EnergieeinsparungenEine detaillierte Analyse von Pumpsystemen ermöglicht im Allgemeinen Energieeinsparungen von 20 – 40 %. In Fällen mit mehreren Einsparmöglichkeiten kann dieser Wert sogar noch höher sein (bis zu 70 %).
Wirtschaftliche EinsparungenDie wirtschaftlichen Einsparungen sind eng mit der Reduzierung des Stromverbrauchs für das Kühlsystem verbunden
Durchschnittliche Amortisationszeit< 3 Jahre
Emissionen0,434 kg CO2/kWhel, in Abhängigkeit vom Strommix (Strommix DE 2022)
Vorteile für die UmweltVerringerung der CO2-Emissionen durch reduzierten Stromverbrauch.
Nicht-Energievorteile (Mehrfachnutzen)

Vorteile für die Umwelt

ReplizierbarkeitHoch

Praxisbeispiel

Austausch von Bauteilen in kalten Produktionsanlagen

  • Ausgangssituation: In Kälteproduktionsanlagen ist es nicht ungewöhnlich, dass die Umwälzpumpen auf der Verflüssigerseite oder die Verteilerpumpen für die Verbraucher bei ausgeschaltetem Kühlaggregat arbeiten (auch wenn keine freie Kühlung vorhanden ist).
  • Beschreibung der Maßnahme: In diesen Fällen müssen die Pumpen an den Betrieb der Kälteanlage angeschlossen werden.
  • Investitionskosten: nicht verfügbar
  • Amortisationszeit: nicht verfügbar

Quellenangabe

Partner

Gear@SME

Die Maßnahmenbeschreibung stammt vom Projekt GEAR@SME. Das Projekt lief von 2020 bis 2023 und wurde durch das Horizon-2020-Programm der Europäischen Union gefördert. Zu den 10 Projektpartnern gehört u.a. die Berliner Energieagentur.
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Datum

Zuletzt geändert am 23. September 2023

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